Redakteurin, Autorin & Bloggerin
Endlich auftanken! Immer mehr Menschen möchten sich im Urlaub etwas Gutes tun, zum Beispiel mit Wellness, Yoga und einer gesunden Genussküche. Auch Orte, an denen sich die Heilkraft von Kräutern mit allen Sinnen spüren lässt, sind besonders beliebte Reiseziele. Hier warten wunderbare Erlebnisse im Einklang mit der Natur – und Entspannung pur.
Kräuter sind wahre Kraftpakete: Sie können heilen und für wohltuende Entspannung sorgen. Auch aus der gesunden Genussküche sind sie nicht wegzudenken – schließlich verleihen Kräuter den Speisen nicht nur einen schönen Look, sondern auch das gewisse Extra an Aromen und gesundheitsfördernden Wirkstoffen. Zeit, ihr Potenzial mit allen Sinnen zu genießen. Im Urlaub gelingt das besonders gut. Angebote gibt es mittlerweile viele, denn auch immer mehr Tourismusregionen besinnen sich auf diese kostbaren Schätze der Natur, die oft direkt vor der Haustür wachsen. Das traditionelle Wissen über ihre Würz- und Heilkraft zu bewahren, ist vor allem im Alpenraum zu einem wichtigen Anliegen geworden.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen eine kleine, aber feine Auswahl an Kräuterdörfern, -hotels und -höfen vor. Wer weiß, vielleicht entdecken Sie darunter Ihren persönlichen Favoriten für eine entspannte Kräuterauszeit.
Lavendelduft liegt in der Luft. Außer dem meditativen Plätschern des Naturbadeteichs ist nichts zu hören, auf dem Wasser glitzert das Sonnenlicht. Von den Panoramaliegen lässt sich der Blick auf die traumhafte Bergkulisse des Meraner Landes besonders entspannt genießen. Hier inmitten der Wein- und Obstgärten des mediterranen Dörfchens Nals hat die Kräuterpädagogin und Kneipp-Gesundheitstrainerin Jutta eine kleine Wohlfühloase geschaffen.
Auf ihrem Kräutererbe Bacherhof bietet sie zahlreiche Treatments nach Sebastian Kneipp und Hildegard von Bingen an. „Kräuter spielen dabei eine wichtige Rolle“, erzählt Jutta, „denn sie bringen Körper, Geist und Seele ins Gleichgewicht.“ Bei Hildegard von Bingen werden sie sowohl in der Küche als auch als Heilmittel eingesetzt. „Auch wir am Bacherhof integrieren sie in unseren Alltag – von der hausgemachten Kräuterbutter am Frühstücksbuffet bis hin zu den basischen Kräuterbädern.“
Welches Potenzial in Pflanzen wie Alant, Mönchspfeffer, Rosen, Thymian und Veilchen für unsere Gesundheit steckt, erfahren Interessierte bei einer Führung durch den hauseigenen Biokräutergarten. Fühlen, riechen und schmecken ist dabei inklusive. Im Rahmen der Kräutererbe-Akademie können auch Erlebnisvorträge und Workshops gebucht werden. Wie destilliere ich Duftkräuter? Wie stelle ich Duftseifen her? Und wie koche ich mit Wildkräutern? Das alles und noch viel mehr lernt man hier.
Eingebettet in die Berglandschaft der Gailtaler Alpen liegt das Natur- und Kräuterdorf Irschen. Ein wenig wirkt es, als sei die Zeit hier stehen geblieben: Außer Vogelgezwitscher und dem gelegentlichen Glockenklang der Kirche ist kaum etwas zu hören. Staunend betrachtet man die blumengeschmückten Höfe mit ihren traditionellen Bauerngärten, begegnet entspannten, herzlich lächelnden Menschen, die einen willkommen heißen. Hektik, Lärm und gestresste Gesichter sucht man vergebens. Was wohl das Geheimnis der Zufriedenheit dieser Menschen ist?
Wie der Name bereits vermuten lässt, dreht sich im Kräuterdorf Irschen alles um das „grüne Gold“ und seine Wirkstoffe. Dieses Wissen zu bewahren und weiterzugeben, ist den Einheimischen ein Herzensanliegen. Und so werden die Wild- und Gartenkräuter auf den Höfen sorgsam von Hand zu köstlichen und heilsamen Produkten verarbeitet.
Wer Urlaub in Irschen macht, sollten sich den Aufstieg zu Rosmaries Bergkräutergarten nicht entgehen lassen. Hoch oben über dem Dorf kümmern sich Rosmarie und zahlreiche weitere Kräuterbäuerinnen um den 1.000 Quadratmeter großen Bergkräutergarten – ein farbenfrohes, duftendes Meer aus Malven, Rosen, Kornblumen und Unmengen an weiteren Pflanzen, über dem die Schmetterlinge tanzen. Überall summt und brummt es, denn auch Bienen und Hummeln haben ihre helle Freude an dieser Naturoase.
Alle Pflanzen in Rosmaries Bergkräutergarten werden in reiner Bioqualität angebaut und für den Irschner Bergkräutertee und andere Kräuterprodukte geerntet. Bei einer geführten Gartentour erhalten die Gäste unter anderem spannende Informationen zu Anbau, Ernte, Trocknung, Lagerung und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Kräuter. Eine hofeigene Kräuterjause ist ebenfalls inklusive.
Tiny Houses liegen im Trend. Bei einem Urlaub im Kräuterdorf Sprögnitz, das im niederösterreichischen Waldviertel liegt, lässt sich‘s einfach mal ausprobieren, wie es ist, auf diese minimalistische und nachhaltige Weise zu leben. Die beiden gemütlichen Holzwohnwagen „Anna Apfelminze“ und „Hans Hagebutte“ stehen inmitten des herrlich duftenden Kräutergartens des Unternehmens Sonnentor, das vor allem Kräuter, Tees und Gewürze aus biologischem Anbau produziert.
Das Einzige, das es hier nicht gibt, ist Handyempfang – die perfekte Gelegenheit, den Urlaub mit einer digitalen Auszeit zu verbinden. So lässt sich das „Zurück zur Natur“ noch intensiver erleben. Aber keine Sorge, Digital Detox ist kein Muss: Wer doch lieber online bleiben möchte, kann das hauseigene WLAN nutzen.
Auch für Unterhaltung ist gesorgt, im Kräuterdorf Sprögnitz werden regelmäßig spannende Workshops und Seminare angeboten: Zum Beispiel „Körbe binden aus bunten Kräutern“, „Urban Gardening: Gärtnern auf dem Balkon und am Fensterbrett“, oder „Erfrischt durch den Sommer mit ätherischen Ölen“. Unvergessliche Erlebnisse für große und kleine Natur- und Kräuterfans – und alle, die es noch werden wollen.
Ich wünsche Ihnen eine wundervolle Kräuterauszeit!