Ratgeber

Eustress und Disstress – wie viel Stress brauchen wir

7. Mai 2024 #Balance  #selfcare  #stress 
Susanne Eberhard
Susanne Eberhard

Diplom Pädagogin

Hätten Sie gedacht, dass Stress in unserem Leben wichtig ist? Wir brauchen ihn sogar, denn er macht uns stark. Problematisch wird es erst, wenn die Balance aus Anspannung und Entspannung nicht mehr stimmt. Kopf und Körper müssen vom Druck befreit werden, damit sich unsere Akkus wieder auffüllen können und die Energiespeicher für die nächste Anspannung gewappnet sind. Unser auf Leistung bezogener Alltag braucht ein Maximum an Energie. Wir müssen also lernen, mit unserer Energie zu haushalten und mit Belastungen fertig zu werden. Im Idealfall tun wir das nicht erst, wenn wir schon Folgeschäden von Dauerstress erkennen, sondern schon vorbeugend.

Der Übergang vom positiven zum negativen Stress ist fließend

Der Mediziner Hans Selye entwickelte schon in den 1930er-Jahren die Grundlagen der Stresslehre. In den 50er-Jahren übertrug er seine Lehren auf die Menschen. Er definierte Stress als die körperlichen und psychischen Reaktionen des Organismus auf Belastungen.

Die gute Nachricht, Stress ist nicht immer schlecht, sogar manchmal richtig hilfreich. Stellen wir uns vor, wir haben ein Vorstellungsgespräch oder eine Präsentation. Der positive Eustress kann unsere Konzentration steigern und uns leistungsfähiger machen, ja sogar beflügeln. Die freigesetzten Stresshormone führen dazu, dass wir aufmerksamer und fokussierter sind. Typisch für den Eustress ist, dass er zeitlich begrenzt ist und nicht dauerhaft. Er unterstützt uns bei der Bewältigung einer Aufgabe und wenn wir sie gelöst haben, gehen wir gestärkt und selbstbewusster aus dieser Situation heraus.

Wenn nun aber täglich eine Präsentation die nächste jagt und keine Zeit oder Kraft zum Auffüllen der Energietanks bleibt, wird aus dem Eustress ganz schnell ein Disstress. Die Übergänge sind dabei fließend.

Disstress, auch chronischer Stress genannt, kann krank machen. Im Gegensatz zum Eustress, wo auf eine Anspannung eine Entspannung folgen kann, befindet sich unser Körper bei Disstress dauerhaft in Anspannung. Unser Körper schüttet nun ständig Stresshormone aus, was zahlreiche negative Konsequenzen haben kann. Typische Stresssymptome kennen wir alle. Die schmerzhaften Nackenverspannungen, der nervöse Magen und Darm, der pochende Kopfschmerz oder der unruhige, viel zu kurze Schlaf.

Gut zu wissen:


Unsere Stressoren zu identifizieren und unsere körperlichen Reaktionen darauf wahrzunehmen hilft dabei, unseren Stress zu erkennen und besser zu bewältigen.

Was der Stress mit uns macht

Wenn man Menschen nach ihren stärksten Stressoren fragt, antworten sie: mein eigener überhöhter Anspruch und Perfektionismus, Leistungsdruck, Zeit- und Termindruck, Doppelbelastung durch Familie und Beruf, Konflikte und vieles mehr. In den letzten Jahren zeigte sich, dass psychosoziale Stressoren immer mehr zunehmen. Die Menschen sehen sich zunehmend am Arbeitsplatz mit Intrigen, Ärgernissen, Konflikten und Mobbing konfrontiert und auch im Privatleben beschreiben sie Dauerkonflikte mit Nachbarn, Sorgen durch kranke Angehörige oder finanzielle Ängste. Das führt zu chronischem Stress und es wird unerlässlich, seine persönlichen Belastungssituationen zu kennen.

Chronischer Stress, durch Doppelbelastung durch Familie und Beruf, Leistungsdruck oder auch Mobbing schaden Körper und Geist.

Nun können unsere Stressreaktionen sehr vielfältig sein. Um ihnen auf die Spur zu kommen, unterscheiden wir vier verschiedene Reaktionen. Die kognitiven Reaktionen, bei denen uns das Kopfkino irre macht. Gedanken wie „Das schaffe ich nie!“ und „Das geht bestimmt schief!“ oder Denkblockaden und Konzentrationsmangel sind da typisch. Auch emotionale Reaktionen gehören dazu, wo wir mit unterschiedlichen Gefühlen wie Angst, Verunsicherung, Ärger, Gereiztheit, Versagensgefühlen und vielem mehr kämpfen. Unser Körper reagiert vegetativ-hormonell mit beispielsweise Schwitzattacken, Blutdruck- und Pulsanstieg, Übelkeit und Schlafstörungen. Als letzte Unterscheidung sind die muskulären Reaktionen wie beispielsweise Zittern, Verspannungen, Kopfschmerzen, nervöse Gestik usw. zu nennen.

Gut zu wissen:


Das rechtzeitige Erkennen und Ernstnehmen der eigenen Stresssignale schützt uns vor einer Gefährdung durch Stress.

Stress aufspüren und entschärfen

Sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privatleben lauern Stressfallen auf uns. Jeder Mensch wünscht sich ein gewisses Maß an Bestätigung, Lob und Anerkennung. Wir haben häufig bereits in frühester Jugend gelernt, dass wir das bekommen, wenn wir leisten. Für gute Leistungen wurden wir gelobt und für schlechte häufig bestraft oder getadelt. Wen wundert es da, dass für viele Erwachsene die berufliche Tätigkeit einen zentralen Teil unserer Identität ausmacht. Ähnlich ist es im Privatleben. Viele von uns sind von klein auf darauf geprägt, dass Familienleben, Partnerschaft und Freundschaft Orte der Harmonie, des Vertrauens und der Geborgenheit sind. Das führt jedoch häufig dazu, dass wir die Konflikte nicht rechtzeitig wahrnehmen und oft lange schwelen lassen. Schon bei unwichtigen Anlässen kommt es dann zu Auseinandersetzungen und Streit. Jeder sucht die Schuld beim anderen, man macht sich gegenseitig Vorwürfe und keiner ist bereit, auf den anderen zuzugehen. Spannungen gehören zum Leben dazu, entscheidend ist dabei, sie zu erkennen, abzubauen und wieder in ein Gleichgewicht zu führen.

Stress aufspüren, Verhaltensweisen überprüfen und Veränderungen planen für einen gesunden Körper und Geist.

Typische Verhaltensweisen, die Sie in die Stressfalle tappen lassen, sind:

  • zu hohe Erwartungen an sich selbst und an andere zu stellen
  • Pessimismus
  • es immer allen recht machen zu wollen
  • nicht Nein sagen zu können
  • gemocht und anerkannt werden zu wollen
  • Schwierigkeiten und Problemen aus dem Weg zu gehen
  • sich immer um alles selbst zu kümmern
  • die Warnsignale des eigenen Körpers zu ignorieren und die Grenzen der eigenen Kräfte nicht zu erkennen oder zu überschätzen

Natürlich könnten wir diese Aufzählung endlos weiterführen. Der Schlüssel aus dieser Misere ist, mal ganz in Ruhe darüber nachzudenken, welche Dinge oder Umstände an unseren Kräften zehren und uns aus dem Gleichgewicht bringen. Es gibt leider kein Patentrezept, jedoch hilft der Entschluss, etwas wirklich verändern zu wollen, schon sehr. Anschließend schauen wir uns unsere persönlichen Stressquellen realistisch und nüchtern an, um schließlich die notwendigen Veränderungen sorgfältig zu planen und konsequent zu verwirklichen. Dieser selbstreflektorische Weg tut sicherlich manchmal weh und ist unbequem, führt jedoch, wenn wir uns entschieden haben, wirklich etwas verändern zu wollen, zum Ziel.

Stress oder Herausforderung – die Einstellung macht’s


Ob uns die Aufgabe, die wir nicht zur eigenen Zufriedenheit gelöst haben, das Verhalten der Arbeitskollegen, der Stau auf der Autobahn oder die Unordnung der Kinder stressen, hängt immer davon ab, welche Bedeutung wir diesen Ereignissen gerade beimessen. Unser Denken und unsere Bewertung der Situation bestimmen, wie es uns damit geht, was wir empfinden und wie wir uns verhalten werden.

Wir können es alle nachfühlen. Folgende Situation und zwei sehr unterschiedliche Herangehensweisen: Zwei Kollegen sitzen in ihrem gemeinsamen Büro. Plötzlich der Anruf des Chefs. Er möchte beide Mitarbeiter nacheinander in seinem Büro sprechen, jetzt!

Mitarbeiter 1 denkt:

„Ich habe bestimmt etwas falsch gemacht. Er hat mich noch nie so in sein Büro zitiert. Vielleicht will er mich rausschmeißen.“ Hier dominieren negative Erwartungen und eine negative Grundhaltung der Situation gegenüber. Dieser Mitarbeiter hat Stress, beunruhigende Gedanken, Herzklopfen, vielleicht Schweißausbrüche und Magenkneifen.

Mitarbeiter 2 denkt:

„Ich weiß, dass er mit meiner Arbeit zufrieden ist. Er wird etwas Wichtiges mitzuteilen haben.“ Hier dominiert eine positive Grundhaltung und Offenheit der Situation gegenüber beruhend auf positiven Erfahrungen mit der eigenen Leistungsfähigkeit. Dieser Mitarbeiter hat keinerlei Stressreaktion.

Gut zu wissen:


So wie Mitarbeiter 2 möchte wohl jeder Mensch reagieren. Wer sich in einer belastenden Situation nicht so schnell aufregt oder ängstigt, ist belastbarer.

Dieses Wissen bedeutet im Ergebnis

Eustress fühlt sich gut an und motiviert uns. Disstress laugt uns aus, macht uns krank und fühlt sich schlecht an. Weniger Stress führt zu mehr Wohlbefinden und macht uns leistungsfähiger. Eine Balance aus Anspannung und Entspannung ist dabei unerlässlich. Regelmäßige Pausen, Entspannungstechniken, Sport und eine ausgewogene Ernährung helfen uns ebenso dabei, gegen den Stress gewappnet zu sein, wie das Aufspüren und Entschärfen unserer Stressfallen.

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