Der Mann hinter der Marke

Donnerstagmorgen in Burgwedel: Obwohl es regnet, ist Holger Strenger mit dem Lastenfahrrad zur Arbeit gekommen. „Das mache ich seit zehn Jahren so“, sagt der 57-Jährige. „Früher habe ich meine Kinder damit in die Kita und teilweise auch in die Schule gebracht, bevor ich hierhergekommen bin. Und heute fahre ich eben direkt.“ Leichtfüßig nimmt der Diplom-Kaufmann die Treppe in den ersten Stock und betritt sein lichtdurchflutetes Büro. Er schaltet seinen Rechner an und schaut sich als Erstes die Umsätze des Online Shops an. „Dieser ist zwar nicht unser Hauptvertriebsweg, aber auf jeden Fall unser Firmenaushängeschild mit rund 380 unterschiedlichen Produkten“, erklärt er und macht sich dann auf den Weg zu seiner morgendlichen Runde durch das Unternehmen.

In den breiten Fluren laden große Grünpflanzen und gemütliche Sitzmöglichkeiten zum kollegialen Austausch ein. Viele Bürotüren sind geöffnet. Die Stimmung im Unternehmen wirkt entspannt. Strenger winkt in mehrere Büros hinein und führt hier und da ein kurzes Gespräch. Einer seiner wichtigsten Unternehmensgrundsätze ist ein wertschätzender und respektvoller Umgang mit den Kollegen. „Bei uns arbeiten 140 engagierte Menschen, für die unsere Firma wie ein zweites Wohnzimmer ist. Eine vertrauensbasierte Unternehmens- und Diskussionskultur muss daher für uns alle selbstverständlich sein. Als Geschäftsführer möchte ich dabei als Vorbild agieren.“

Strenger betritt den Vertriebsinnendienst und lässt sich weitere Umsatzzahlen zeigen. Er ist zufrieden. Obwohl die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren schwieriger wurden, sind die eigenen Umsätze leicht steigend. Das Geschäft bei HILDEGARD BRAUKMANN hat der fünffache Familienvater von der Pike auf gelernt. Nach einem BWL-Studium mit Schwerpunkt Marketing und einer zweijährigen Tätigkeit in einem Osnabrücker Unternehmen arbeitet er mittlerweile seit fast dreißig Jahren im familiengeführten Unternehmen. Sein Vater hatte es 1990 von der Firmengründerin Braukmann übernommen.

Nächste Station: das angrenzende Labor, in dem auch die Qualitätssicherung der Produkte stattfindet. Eine Mitarbeiterin schaut hoch konzentriert in ein Mikroskop und blickt nur kurz auf, als sie ihren Chef sieht. Strenger wünscht ihr einen schönen Tag und nimmt dann die Treppe zu den Lagerräumen im Erdgeschoss. Dort stehen diverse Kartons, die noch heute von einem Transportunternehmen abgeholt werden sollen. „Unsere Logistik ist mir direkt unterstellt“, sagt Holger Strenger. „Mir ist es sehr wichtig, dass von unseren Außendienstmitarbeitern zugesagte Lieferungen sofort auf den Weg gebracht werden. Daher habe ich da einen persönlichen Blick drauf.“ Auch hier scheint alles bestens zu funktionieren.

Strenger holt sich in der Cafeteria einen Becher Kaffee und schaut auf dem Rückweg in sein Büro noch kurz bei seiner Frau Britta vorbei, die ebenfalls im Unternehmen arbeitet und verantwortlich für die Kosmetologie ist. Die Liebesgeschichte der beiden klingt außergewöhnlich. „Wir haben acht lange Jahre zusammengearbeitet und uns sogar gesiezt, bevor wir uns dann auf einmal ineinander verliebt und auch schnell geheiratet haben.“ Strenger, der zu diesem Zeitpunkt schon drei Kinder aus einer früheren Beziehung hat, gründet mit Britta 2008 eine neue Familie. Die erste gemeinsame Tochter wird geboren, drei Jahre später folgt die zweite. Und das Beste an der Geschichte? „Obwohl zwischen meinem ältesten und meinem jüngsten Kind 18 Jahre liegen, verstehen sich alle fünf hervorragend.“ Privates und Berufliches geht bei den Strengers seitdem Hand in Hand.

Auch Bruder Michael Strenger ist seit vielen Jahren als Geschäftsführer im Unternehmen tätig. Die Männer führen das mittelständische Unternehmen laut eigenen Worten „verantwortungsbewusst“ und „gewissenhaft“. Sorgfältig wurden in den letzten Jahren alle Kosmetikserien überarbeitet. „Wie es schon die Firmengründerin getan hat, investieren wir unser Geld lieber in unsere Produkte statt in die Werbung“, sagt Strenger. „Darum ist es uns auch in diesen schwierigen Zeiten immer noch möglich, hochwertige Produkte zu einem bodenständigen Preis anzubieten.“

Nahezu tausend Rezepturen sind mittlerweile im Unternehmen vorrätig und werden nach Bedarf produziert. Ein besonderes Faible hat der Geschäftsführer für die Herrenserie BRAUKMANN. „Die Pflege von Haut und Haaren hat sowohl bei uns Männern als auch auf dem Kosmetikmarkt noch immer nicht den entsprechenden Stellenwert“, findet er. „Mir ist es ein persönliches Anliegen, das zu ändern.“ Mit Verwunderung beobachtet er, dass sich immer noch sehr viele Männer falsch rasieren und damit einen Rasurbrand und angegriffene Haut provozieren. „Ich sehe es als meine persönliche Mission an, hier Aufklärung zu betreiben. Wenn alle Männer wüssten, wie sehr eine Pflegeroutine mit den passenden Produkten die Haut entspannen kann, würden die meisten garantiert mehr entsprechende Lotions, Cremes und sogar Seren verwenden.“ Strenger, der zeitweise selbst Bart trägt, um seine eigenen Produkte zu testen, empfiehlt jedem Mann, mindestens einmal im Leben eine kompetente Kosmetikerin aufzusuchen, um sich ganz persönliche Hautpflegetipps geben zu lassen. „In unserem großen Kosmetik-Institut hier im Haus sehen wir glücklicherweise genau diese Tendenz. Immer mehr Herren kommen zu uns. Einige fragen sogar nach recht innovativen Produkten wie Seren oder Ampullen für den Mann.“

Unverzichtbar für sein eigenes Pflegeritual sind BRAUKMANN Derma Membran After Shave Balsam und BRAUKMANN Hyaluron Power Lift, die Strenger sich beide nach dem Duschen und dem Nacharbeiten der Bartkonturen auf sein Gesicht aufträgt. Ist Schönheit für ihn also ein makelloser Teint? „Nein“, sagt er mit Nachdruck.

Und privat? Holger Strenger ist vor allem ein Bewegungsmensch. Er läuft, schwimmt und radelt gern. Zudem spielt er Tennis und liebt die Nordsee. Jeden Sommer fährt er mit seiner Familie auf eine der ostfriesischen Inseln. Das gemeinsame Urlaubsmotto: „Das Wetter ist stets gut genug, um täglich im Meer zu baden.“ Und spätestens, wenn ein Seehund an den Strengers vorbeischwimmt, merken sie die manchmal kalten Temperaturen der Nordsee nicht mehr. Gut erholt kehrt die Familie dann drei Wochen später nach Burgwedel zurück. Holger Strenger schwingt sich auf sein Lastenfahrrad und fährt zu HILDEGARD BRAUKMANN. Er freut sich auf seine Arbeit und die tägliche Runde durch sein Unternehmen.